Was wird belohnt, und für was wird man bestraft?
Bei der
Abzockerdebatte sagt man, der Verdienst eines Managers richte
sich danach, 1) wie viel er zum Unternehmen beiträgt, und 2) nach dem
Markt für dafür verfügbare Leute. Da kaum ein Manager je für Versagen
bestraft wird, solange man ihm vor Gericht nichts nachweisen kann,
müsste es auf Grund der steigenden Löhne der Manager allen Unternehmen
ständig besser gehen. Es sei denn, diese beiden Bewertungskriterien
halten nicht was sie versprechen. In Wirklichkeit ist Option I der
Masstab in dieser Welt, und das ist die Massenattraktivität, die man
gegenüber den Verantwortlichen vorzuweisen hat.
Als ich Thomas Held als
ehemaliger Direktor von "Avenir Suisse", dem liberalen Think
Tank, als Student noch Organisator der 68er-Chaoten, nach den Grundlagen
von Avenir Suisse fragte, gab er mir nach einigem Zögern genau
die obige Antwort mit dem, was sich in der Masse durchsetzt. Als ich
nachfragte, ob die Grundlagen Hitlers und die der Kommunisten
auch dazu gehörten, antwortete er nach einigem Zögern, mit "Ja schon".
Wie verdient hat er sich damit für die Schweiz gemacht? Nun, er war für
sein Lohn so massenattraktiv, dass ihn
Christoph Blocher
als Student auf der Gegenseite, als CEO für seine Musikschule im Schloss
Rheinau einstellte!
Da ich mit Option II nicht massenattraktiv
bin, verdiene ich damit auch nichts, auch wenn es mein Leben erfüllt,
und bei einigen Menschen diesbezüglich zur Klarheit beigetragen hat und
die Grundlagen und deren lebenspraktische Operationalisierung
für die, für dieses Jahrhundert erwiesenermassen entscheidende
Wissensarbeit hervorgebracht hat.
Auf der anderen Seite war es das grösste Verdienst des
ehemaligen Bundesrates Fritz Honeggers, Vater von Eric Honegger, welcher
massgebend am Swissair Grounding beteiligt war, dass er mich 1987
entliess: Ich konnte ihm und seinem Generaldirektor Rutz, auf der
höchsten Ebene, im "Thronsaal" der Rentenanstalt auf meine Bitte hin nachweisen, wie ein Projektmanager
mit meinem Ansatz vermeidbar, dabei war, 100 Mannjahre in den Sand zu
setzten.
Der Fritz hört zu und entliess mich mit der Bemerkung, das liege im
statistischen Durchschnitt eines soo grossen
Unternehmens, und im Übrigen stelle man sich auf die Seite der
Vorgesetzen. Honeggers Verdienst bestand somit darin, dass ich seit 1987 statt Geld zu
verdienen, Zeit für das hatte, was zu dieser Site geführt hat. Und das
hat dann der CVP-Bundesrat Arnold Koller in seiner 1. Augustrede 1997
mit: "Die Schweiz braucht keine Propheten, weder in- noch
ausländische..." als politisch korrekt legitimiert und so den
Swissair Versagerräten zum Voraus die ja inzwischen gerichtlich
bestätigte Absolution im Ablasshandel für seine eigene
Zeitgeistwürdigkeit erteilt.
Inzwischen redet man 2011 am Collegium Helveticum der ETH Zürich
hinter einem verschmitzten Lächeln vom erfolgreichen Widersacher,
der im Zusammenhang mit wissenschaftlicher "Individualität" Beachtung
verdiene.
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